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Zähne weg, Lebensqualität weg …?
PD Dr. Kristina Bertl, PhD MSc MBA
Parodontitis im Stadium IV geht per Definition mit Zahnverlust und/oder umfangreichem Rehabilitationsbedarf einher. Zahnverlust und Parodontitis führen je zu einer Verschlechterung der mundbezogenen Lebensqualität. Zusätzlich kann es zu Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme und bei der Aussprache, zu eingefallenen Wangen und/oder einem Verlust der vertikalen Gesichtshöhe kommen. Somit ist es relevant, die Frage zu stellen, ob man diesen Verlust an Lebensqualität durch eine entsprechende Therapie und Rehabilitation wieder ausgleichen kann?
Dieser Frage ging eine italienisch-kroatische Forschungsgruppe nach (Gennai et al. 2022). Im Detail stellten sie folgende Überlegung an: Kann durch eine Rehabilitation und Ersatz der fehlenden Zähne bei teilweise oder komplett zahnlosen PatientInnen mit Parodontitis Stadium IV die mundbezogene Lebensqualität und/oder die allgemeine Gesundheit verbessert werden?
Die AutorInnen konnten zu dieser Thematik 59 Publikationen mit rund 6.700 PatientInnen identifizieren, jedoch waren diese Publikationen nicht spezifisch für PatientInnen mit Parodontitis Stadium IV. Das wiederum bedeutet, dass sich folgende Schlussfolgerungen mehr allgemein auf teilweise oder komplett zahnlosen PatientInnen beziehen:
- Ein Ersatz fehlender Zähne führt zu einer signifikanten Verbesserung der mundbezogenen Lebensqualität.
- Diese Verbesserung ist weitgehend unabhängig von der Anzahl und der Lokalisation der zu ersetzenden/fehlenden Zähne sowie auch unabhängig von der Wahl der prothetischen Versorgung.
- PatientInnen ohne prothetische Versorgung zeigen tendenziell einen schlechteren kognitiven Status, vermehrte Medikamenteneinnahme und erhöhte Gebrechlichkeit.
- Es besteht ein Bedarf an Studien, die sich spezifisch auf PatientInnen mit Parodontitis Stadium IV beziehen.
Diese systematische Übersichtsarbeit zeigt somit, dass es sich für unsere PatientInnen aus mehreren Gründen auszahlen kann, verloren gegangene Zähne zu ersetzen! Dementsprechend sollte bei PatientInnen, die unter dem Verlust von mehreren Zähnen leiden, definitiv eine Empfehlung zur Rehabilitation der Bezahnung gegeben werden. In diesem Zusammenhang ist es aber auch sehr interessant zu wissen, dass es nicht zwingend eine festsitzende Lösung sein muss, denn in der Verbesserung der mundbezogenen Lebensqualität bestand kein Unterschied im Vergleich von festsitzenden und nicht festsitzenden Versorgungen.
Referenz
- Gennai, S., Izzetti, R., Pioli, M. C., Music, L., & Graziani, F. (2022). Impact of rehabilitation versus edentulism on systemic health and quality of life in patients affected by periodontitis: A systematic review and meta-analysis. Journal of Clinical Periodontology, 49(Suppl. 24), 328–358.
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