Berichte & Studien

Regelmäßiges Zähneputzen reduziert Schlaganfallrisiko!

PD Dr. Kristina Bertl, PhD MSc MBA

„Zähneputzen und Schlaganfallrisiko“ – kann das wirklich zusammenhängen? Folgende Theorie liegt dieser Hypothese zugrunde: Schlechte und insuffiziente Mundhygiene kann zu einer Gingivitis und in weiterer Folge zu einer Parodontitis führen. Im Rahmen einer Parodontitis können orale Bakterien in die Blutlaufbahn gelangen und es kommt zu einer lokalen und systemischen Entzündungsreaktion. Diese Entzündungsreaktion geht mit einem Anstieg an Entzündungsparametern einher und könnte über diesen Mechanismus wiederum das Risiko für das Auftreten eines Schlaganfalls erhöhen.

Eine Forschergruppe aus Korea hat in einer kürzlich publizierten Studie die Daten von über 200 000 TeilnehmerInnen präsentiert. In einem Nachverfolgungszeitraum von rund 10 Jahren kam es bei 7337 Personen zu einem Schlaganfall.

Sie untersuchten folgende Parameter und deren möglichen Zusammenhang mit dem Auftreten eines Schlaganfalls:

  • Zahnputzfrequenz
  • Regelmäßige Zahnarztbesuche
  • Mundhygienesitzungen
  • Zahnverlustrate
  • Anzahl an kariösen Stellen

Die statistische Auswertung dieser Daten zeigte durchaus interessante Ergebnisse:

  • Häufiges Zähneputzen (zweimal beziehungsweise dreimal täglich und öfters) reduzierte das Risiko für das Auftreten eines Schlaganfalls um 10 bis 20 % im Vergleich zu jenen ProbandInnen, die maximal einmal täglich ihre Zähne putzten.
  • Jene ProbandInnen mit einer hohen Zahnverlustrate (8 bis 14 oder 15 und mehr verlorene Zähne), hatten ein um 20 bis 30 % höheres Risiko für das Auftreten eines Schlaganfalls im Vergleich zu jenen ProbandInnen, die keine Zähne verloren hatten.
  • Jene ProbandInnen, die 4 oder mehr Zähne mit Karies aufwiesen, hatten ein um 20 bis 30 % höheres Risiko für das Auftreten eines Schlaganfalls im Vergleich zu jenen ProbandInnen, die keine Kariesstellen hatten.

Diese Studie zeigt einmal mehr, dass der Mund nicht getrennt vom restlichen Körper betrachtet werden sollte. Ein Entzündungsgeschehen in der Mundhöhle kann durchaus zu schwerwiegenden Allgemeinerkrankungen negativ beitragen!

Referenz

Chang Y, Woo HG, Lee JS, Song TJ. Better oral hygiene is associated with lower risk of stroke. J Periodontol. 2021;92:87–94. https://doi.org/10.1002/JPER.20-0053

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