Smartphones in der Prophylaxe nutzen!
PD Dr. Kristina Bertl, PhD MSc MBA
Das Einsetzen von Smartphones im Sinne von mHealth“ (mobile health) in der Prophylaxe kommt mehr und mehr in Mode – doch was kann man sich darunter vorstellen?
Unter mHealth versteht man den Einsatz von mobilen, elektronischen Geräten im Gesundheitswesen. Die Idee ist über Funktionen, Sensoren und Apps unserer Smartphones mit dem/der Arzt/Ärztin zu kommunizieren und an Therapiemaßnahmen erinnert zu werden sowie dem/der Arzt/Ärztin zu ermöglichen ein Monitoring („Fernüberwachung“) der PatientInnen durchzuführen.
Doch wie gut wird dies in der Zahnheilkunde angenommen und wie effektiv ist es? Eine brasilianische Forschungsgruppe hat kürzlich zum Einsatz von mHealth in der Prophylaxe – spezifisch zur Verbesserung der häuslichen Mundhygiene – eine systematische Übersichtsarbeit verfasst (Toniazzo et al. 2019). Insgesamt konnten sie in der Literatur bereits 15 Studien finden, die den Einsatz von mHealth in der Prophylaxe getestet haben. Zumeist handelt es sich hier um einfache Textnachrichten, die über einen gewissen Zeitraum (zumeist für ein paar Wochen) ein- bis dreimal pro Woche (oder sogar mehrmals täglich!) an die PatientInnen geschickt werden, um an die häusliche Mundhygiene zu erinnern. Es zeigte sich bei fast allen Studien (bei 13 von 15 Studien!), dass diese relativ einfache Maßnahme zu einer signifikanten zusätzlichen Abnahme der Plaque- und Blutungswerte führte und dementsprechend sollte mHealth als hilfreiche Maßnahme in der Prophylaxe und in der Behandlung von Gingivitiden angesehen werden!
Referenz
- Toniazzo MP, Nodari D, Muniz FWMG, Weidlich P. Effect of mHealth in improving oral hygiene: A systematic review with meta-analysis. J Clin Periodontol. 2019;46:297–309.
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