Berichte & Studien

Implantieren – so entspannt wie möglich

Quelle: ZWP 1+2 / 2014
Autor: Susan Oehler, Christin Bunn / Oemus Media AG


Ein implantologischer Eingriff stellt nicht nur für die Person auf dem Behandlungsstuhl eine außergewöhnliche Belastungssituation dar, auch der Zahnarzt untersteht während der Operation einem nicht zu unterschätzenden Druck. Neben einem eingespielten Praxisteam kommt es daher besonders auf eine verlässlich funktionierende und optimal abgestimmte Ausstattung an.


Selbst wenn die erste eigenverantwortlich durchgeführte Implantation bereits mehrere Jahre zurückliegt und alle Arbeitsschritte längst sicher beherrscht werden, wird keine Operation jemals zur reinen Routine. Dafür sorgt schon allein die individuelle diagnostische Situation des Patienten inklusive der damit einhergehenden Anforderungen an Vorbehandlung, Präparation und Durchführung des Eingriffs. Im Zuge der Behandlung sieht sich der Zahnarzt zudem möglicherweise mit unvorhergesehenen Komplikationen konfrontiert, die es kompetent und zielführend zu lösen gilt. Doch selbst unkomplizierte Standardverfahren erfordern zu jedem Zeitpunkt ein Höchstmaß an Konzentration, Fokussierung und präzisen Handgriffen.

Um die Behandlungssituation für den Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten, bieten sich bereits in der Praxiseinrichtung vielfältige Möglichkeiten, die von einer warmen Farbgebung des Behandlungsraumes über ein atmosphärisches Beleuchtungskonzept bis hin zur Einspielung beruhigender Musik reichen. Für den Zahnarzt dagegen ist ein entspanntes Arbeiten vor allem dann gegeben, wenn er sich nicht nur auf die Kompetenz seiner Mitarbeiter, sondern auch auf die Funktionalität und Effizienz seiner Geräte und Instrumente verlassen kann.

Deren Umsetzung im Praxisalltag sieht sich der Dentalproduktehersteller W&H verpflichtet. Unter Experten besonders für seine Kompetenz im Bereich der Restauration & Prothetik bekannt und geschätzt, bietet der österreichische Industriebetrieb auch auf dem Gebiet der Implantologie & Chirurgie eine vielfältige Produktpalette, die den hohen Anforderungen des Fachbereichs Rechnung trägt. Denn für chirurgische Instrumente und Geräte gelten nicht nur hinsichtlich ihrer Ergonomie und Materialbeschaffenheit gesonderte Maßstäbe, sie müssen in den Augen des Zahnmediziners vor allem gemäß der einschlägigen Hygienerichtlinien bestehen.


W&H Implantmed
Das Implantmed von W&H zeichnet sich durch die einfache Bedienung, einen leistungsstarken Motor und eine maschinelle Gewindeschneide-Funktion aus.

Speziell für Implantologen

Vor diesem Hintergrund stellt der Dentalproduktehersteller W&H implantologisch und oralchirurgisch tätigen Zahnmedizinern ein Gerät zur Seite, dessen Spezifikationen exakt auf die Erfordernisse der täglichen Behandlungspraxis zugeschnitten sind. Mit Implantmed steht dem Zahnarzt ein hochwertiges System zur Verfügung, das Leistungsstärke mit Praktikabilität vereint.

Das große und gut ablesbare Display gibt jederzeit Auskunft über die angewandten Einstellungen und ermöglicht, gemeinsam mit den leicht bedienbaren Plus- und Minustasten, eine intuitive Konfigurierung der Programme. Für eine hohe Bewegungsfreiheit der Hände lässt sich das Gerät mittels einer multifunktionalen Fußsteuerung bedienen, die gleichzeitig ein steriles Arbeiten gewährleistet. Der leistungsstarke Motor verfügt über einen Drehzahlbereich von 300 bis 40.000 rpm und ein Drehmoment von 5,5 Ncm, das sich mit der automatischen Drehmomentkontrolle in Verbindung mit dem 20:1 untersetzten Winkelstück (z.B. WS 75 LG) präzise zwischen 5 und 70 Ncm begrenzen lässt. Speziell für die Platzierung von Implantaten in hartem Knochenmaterial eignet sich die maschinelle Gewindeschneide-Funktion des Implantmed, welche durch das Vorschneiden die Kompression auf den Kieferknochen beim Eindrehen des Implantats vermindert.

Doch nicht nur der Knochen des Patienten, sondern auch Kraft und Nerven des Zahnmediziners werden mit diesem System geschont, dessen Kombination aus Motor und Winkelstück solide ausbalanciert ist. Durch das harmonisch abgestimmte Gleichgewicht der zusammengefügten Elemente lassen sie sich auch während länger andauernder Eingriffe bequem halten und führen. Handgriffe können somit immer mit hoher Präzision ausgeführt werden.

Durchdachtes Zubehör

Das genau abgestimmte Zubehör des Implantmed ist aus hochwertigem Edelstahl gefertigt und mit einer kratzfesten Beschichtung versehen. Die Modelle zeichnen sich durch ihre besondere Robustheit und einen damit langfristigen Werterhalt aus. Um die Anwendungssicherheit auch bei hohen Drehmomenten zu gewährleisten, kommt das selbst entwickelte und patentierte Hexagon-Spannsystem des Herstellers zum Einsatz. Darüber hinaus kann die Kühlung des Behandlungsfeldes mit Sprayclips, die für links und rechts jeweils separat zur Verfügung stehen, punktgenau erfolgen. Das Sortiment der besonders für die Verwendung mit Implantmed empfohlenen Hand- und Winkelstücke umfasst die Modelle WS-75 LG, WS 75, S-11 LG, S-9 LG, S-11 und S-9. Alle sind gemäß der strengen Hygienevorschriften für eine leichtere Reinigung zerlegbar und sowohl für die Thermodesinfektion als auch für die Sterilisation geeignet.

Ein weiteres Highlight sind die neuen chirurgischen Winkelstücke WS-91 und WS-91 L G mit 45°-Kopf welche erstmals die Vorteile eines Handstücks mit denen eines Winkelstücks kombinieren. Der 45°-Winkel ermöglicht einen deutlich besseren Zugang und eine deutlich bessere Sicht auf die Behandlungsstelle. Dies macht sich besonders bei chirurgischen Weisheitszahnentfernungen, Zahntrennungen und Wurzelspitzenresektionen bezahlt. So wird der Zugang zu den Oberkiefer-Molaren auch bei kleiner Mundöffnung wesentlich erleichtert. Bei bukkalen Anwendungen hingegen bleibt mehr Platz zwischen Wange und Operationsfeld. Gleichzeitig wird die Sicht kaum beeinträchtigt. Durch die Übersetzung von 1:2,7 werden, je nach Antriebsgeschwindigkeit, Drehzahlen von bis zu 135.000 Umdrehungen pro Minute am rotierenden Instrument erreicht. Ein Dreifach-Spray sorgt dabei für ausreichende Kühlung des rotierenden Instruments und des Zahns.

Mehr Licht

Des Weiteren gilt auch die Einsehbarkeit des Behandlungsfeldes als entscheidender Faktor für den Erfolg der Therapie, was speziell im posterioren Oralbereich zu Schwierigkeiten führen kann. Eine gute Ausleuchtung der durch die natürlichen Gegebenheiten nur spärlich illuminierten Gebiete ist deshalb unabdingbar, um die anatomischen Strukturen sicher und damit stressfrei präparieren zu können. Soll beispielsweise eine Augmentation des Kieferhöhlenbodens durchgeführt werden, ist nur mit optimalen Sichtverhältnissen eine schonende Abtragung des Knochens und eine weitgehend verletzungsfreie Präparation der Schneider’schen Membran möglich.

Die chirurgischen Hand- und Winkelstücke von W&H sind optional mit Mini-LEDs+ ausgestattet, deren spitzennahe Positionierung das Operationsgebiet sehr gut ausleuchtet und Tageslichtqualität bietet. Im Gegensatz zu herkömmlichen LEDs weist die LED+ einen Farbwiedergabe-Indexwert von über 90 auf (herkömmliche LEDs liegen bei ~70), der sehr nahe an den Idealwert von 100 heranreicht. Damit wird der Kontrast verbessert dargestellt und vor allem Rottöne werden im Mund in ihrem natürlichen Spektrum abgebildet. Blutungen und farbliche Abnormitäten der Gingiva lassen sich so leichter erkennen. Die Mini-LEDs+ sind nur halb so groß wie normale LEDs und werden durch einen eingebauten Generator unabhängig mit Strom versorgt. Ausgestattet mit der LED+-Technologie sind sämtliche LG-Modelle, welche auch einfach ohne Werkzeug zu zerlegen sind.

Minimalinvasiv und schonend

Mit der Zielsetzung einer besonders schonenden Behandlung wird die therapeutische Vorgehensweise vorrangig anhand ihres Invasivitätsgrades gemessen. Umso begrüßenswerter ist die fortschreitende Entwicklung minimalinvasiver Verfahren, die dem Patienten weniger Schmerzbelastung und eine kürzere Heilungsphase versprechen. In der chirurgisch tätigen Praxis kommen diese Methoden besonders dann zum Tragen, wenn die anatomischen Grundvoraussetzungen einen der Implantation vorangehenden Eingriff erfordern. Liegt beispielsweise ein messerscharfer Alveolarkamm vor, kann die Möglichkeit eines piezoelektrischen Bone Splittings in Betracht gezogen werden, um dem Patienten ein aufwendiges Knochenaufbauverfahren zu ersparen.

Mit dem Piezomed bietet W&H auch für derartig filigrane Arbeiten im Kieferkamm ein speziell konzipiertes chirurgisches Gerät an. Gerade in den Strukturen, in welchen höchste Präzision gefragt ist, unterstützt das Produkt den Chirurgen, indem mittels innovativer Ultraschalltechnologie ausschließlich Knochensubstanz abgetragen wird. Wird das umschließende weiche Gewebe versehentlich touchiert, bleibt es unversehrt. Auf diese Weise kommt es zu weniger Einblutungen ins Operationsfeld, Nerven und Gefäße bleiben intakt und der Heilungsprozess wird deutlich beschleunigt.

Durch die automatische Instrumentenerkennung des Piezomed werden die Aufsätze bei ihrer Montage sofort identifiziert und der adäquaten Leistungsgruppe zugeordnet, wodurch sich die Überlastungsgefahr reduziert und ihre Lebensdauer erhöht.

W&H Piezomed
Piezomed: Modernste Ultraschalltechnologie ermöglicht Schnitte von unglaublicher Präzision.

Ergänzt wird diese innovative Funktion durch einen LED-Ring für die schattenfreie Ausleuchtung des Operationsfeldes, eine spezielle Verzahnung der Schneidinstrumente für noch präziseres Arbeiten und eine Boost-Funktion, mit der die eingestellte Grundleistung kurzzeitig um bis zu 20 Prozent erhöht werden kann. Diese punktuell einsetzbare Extraleistung steht in zwei der drei Betriebs-Modi zur Verfügung, welche ein besonderes Komfortfeature des Geräts ausmachen. Im „Power“-Modus erhöht Piezomed automatisch die Leistung des Handstücks, sobald der Benutzer mehr Druck auf das Instrument ausübt. Im Gegensatz dazu wird mit der Einstellung „Smooth“ die Leistung des Handstücks bei steigendem Druck reduziert. Wählt der Zahnarzt den Betriebsmodus „Basic“, so bleibt die angewandte Leistung unabhängig von der Druckausübung auf das Instrument konstant.

Fazit

Betrachtet man somit den Praxisalltag in seiner Gesamtheit, fallen vielfältige Möglichkeiten ins Auge, um die implantologische Behandlung effektiver, schonender und damit für Patient und Behandler entspannter zu gestalten. Wird bereits bei der Wahl der Geräte- und Instrumentenausstattung großer Wert auf deren Hochwertigkeit und anwendungsspezifische Funktionen gelegt, kann diese Weitsicht die damit durchgeführten Eingriffe erheblich und nachhaltig erleichtern.

Die W&H Chirurgie-Instrumente im Systemüberblick:

System Overview

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