Berichte & Studien

Osseodensifikation versus piezoelektrische Chirurgie zur Implantatbettaufbereitung

Die Osseodensifikation ist eine nicht subtraktive Bohrtechnik, die den Knochen erhält und verdichtet. Mit diesem Verfahren wird versucht, die Knochendichte, das Insertionsdrehmoment und die Implantatstabilität zu erhöhen. Die Technik eignet sich sowohl für die horizontale Augmentation in schmalen Kieferkämmen als auch für den vertikalen Höhengewinn durch einen krestalen Sinuslift.

Two hands holding dental handpieces on a white background.
Osseodensifikation vs. piezoelektrische Chirurgie

Stacchi et al. (2023) führten eine multizentrische randomisierte kontrollierte Studie durch, um die Veränderungen der Implantatstabilität in den ersten 90 Tagen der Einheilung nach der Aufbereitung des Implantatlagers mit Osseodensifikationsbohrern (OD; Densah, Versah) oder piezoelektrischer Implantataufbereitung (PISP; Implant Crestal Set, W&H) zu messen. Siebenundzwanzig Patienten erhielten jeweils zwei identische Implantate im posterioren Oberkiefer, wobei eine Stelle mit OD und die andere mit PISP aufbereitet wurde. Die Implantatstabilität wurde mittels Resonanzfrequenzanalyse (SmartPeg #A3, Osstell Beacon, Osstell) unmittelbar nach der Implantation und in bestimmten Abständen bis zu 90 Tagen danach gemessen. Auch die Eindrehmomente der beiden Techniken wurden direkt mit dem W&H Implantmed verglichen und dokumentiert.

Zum Zeitpunkt der Implantation gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf die primäre/mechanische Stabilität. Während der 90-tägigen Einheilphase gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den ISQ-Werten der beiden Gruppen. Nach einem Jahr waren 53 der 54 Implantate erfolgreich osseointegriert und funktionsfähig.

Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass es keine signifikanten Unterschiede in der primären/mechanischen oder sekundären/biologischen Stabilität oder in der Implantatüberlebensrate nach einem Jahr Belastung zwischen Implantaten gibt, die mit OD oder PISP gesetzt wurden. Die Autoren wiesen jedoch darauf hin, dass weitere Studien erforderlich sind, um den Knochenheilungsprozess nach Osseodensifikationsverfahren und die potenziellen Vorteile dieses Ansatzes für die Implantation von Zahnimplantaten in Knochen mit geringer Dichte besser zu verstehen.

Diese Studie zeigt, dass beide Konzepte eine erfolgreiche Methode der Implantatbettaufbereitung darstellen. Als individueller Lösungsanbieter ermöglicht W&H daher beide Ansätze, zum einen das W&H Implantmed mit integrierter CCW-Torque-Indikatorfunktion und zum anderen die modulare Kombination aus W&H Implantmed und Piezomed-Modul mit anwendungsspezifischen Instrumentensets. Der Kieferchirurg kann somit selbst entscheiden, welcher Ansatz für seine Implantattherapie am besten geeignet ist.

Reference

  1. Almutairi AS, Walid MA, Alkhodary MA. The effect of osseodensification and different thread designs on the dental implant primary stability. F1000Res 2018; 7: 1898.
  2. Bhalla N, Dym H. Update on Maxillary Sinus Augmentation. Dent Clin North Am 2021; 65: 197-210.
  3. Yu X, Chang C, Guo W, Wu Y, Zhou W, Yu D. Primary implant stability based on alternative site preparation techniques: A systematic review and meta-analysis. Clin Implant Dent Relat Res 2022; 24: 580-590.
  4. Stacchi C, Troiano G, Montaruli G, et al. Changes in implant stability using different site preparation techniques: Osseodensification drills versus piezoelectric surgery. A multi-center prospective randomized controlled clinical trial. Clin Implant Dent Relat Res. 2023;25(1):133-140.

Kommentare